Dienstag, 9. Juni 2009
113. Fahrt, Juni
Mi 18.43
Köln-Deutz München
Mein großer Sohn, zu Besuch in Köln, ruft aus dem Fenster - ich habe die Bahncard liegen lassen. Grosse Kinder sind wirklich klasse. Der Rest der Familie begleitet mich heute zum Bahnhof.

Am Bahnsteig, schon wieder ein Bekannter. Der übel riechende zu umfangreiche Mann mit dem Monster-Laptop, den ich mal in einem Zug aus München sah. Er geht in die andere Richtung. Sonst würde ich gleich Richtung wechseln.

Der Zug in umgekehrter Wagenfolge.
Bleibe an der Tür, bis wir aus dem Bahnhof fahren. Sehr langsam. Neben den Gleisen wird etwas gebaut. Ob der Aachener darüber Bescheid wüsste?

Vor zwei mir zwei dümmlich redende Frauen, jung. Nun ja, ich will nicht immer so viel mosern. Sie behaupten, ihr Ticket wäre falsch ausgestellt.

Kopfhörer, Musik und langweilige, mechanische Arbeit, viele Zettel.

In Frankfurt zieht ein Schweißgeruch in meine Nähe. Nicht angenehm.

Vor Würzburg eine Verspätung von acht Minuten.

Durch die Kopfhörer dringt eine laute Stimme, kommt mir seltsam vor. Nehme die Kopfhörer ab. Ein Besoffener oder Verrückter. Daher der Gestank. Packe ein, Laptop zu. Möchte schnell gehen können, falls er anfängt, mich zu nerven. Kein Schaffner in Sicht. Wir sind kurz vor Würzburg, ich gehe. Richtung Bistro. Sage es den Schaffnern, es sind zwei junge. Ein Mann kurz nach mir, der das gleiche melden will. Und ein Polizist. Ich wähle einen anderen Platz, in einem anderen Waggon, sehe aber grad noch, dass in der Reihe davor ein anderer Penner sitzt. Ruhig, aber möglicherweise stinkend. Platzmangel ist nicht.

10 min zu spät.

Ach, diese Fahrt ist ein Elend. Als ich im Gang stehend mit meinen Kindern telefoniere, kommt ein kleiner Mann, ziemlich jung, aus dem Klo und schaut mich an. Trägt eine Sonnenbrille, in der Nacht. Absurd und zwielichtig. Er denkt, ich will darein. Nein.
Später, ich lese inzwischen, setzt er sich auf die freien Plätze neben mir, hustet rum, muß das sein, zieht die Nase hoch. Wenigstens sitzt er auf dem Sitz am Fenster. Aber dann rutscht er rüber, und fragt mich was auf Deutsch, aber etwas gebrochen. Wieviele Stationen bis München. Und irgendwas von wegen Anschlusszug, er wüsste nicht könnte nicht blabla. Ich tu so als ob ich du Grad die Kopfhörer rausholen wollte, sage ihm, dass es einfach sei, grosse Schilder sind überall, ist ja auch einfach und übersichtlich in München, und an die Musik. Nach kurzem geht er.
In Ingolstadt steigt glücklicherweise einer ein, ein umfangreicher Afroamerikaner (?), der sich dort hinsetzt. Wie angenehm. Der kleine fiese Möb kann dort nicht mehr hin. Der neue Fahrgast wundert sich wahrscheinlich, warum ich ihn anlächle.
Ein ältliches Päarchen schleppt Koffer zur Tür, kurz nach Ingolstadt. Sie müssen wohl auch noch einen Anschluß-Nachtzug erwischen..
Zu guter Letzt auch noch eine europäische Frau in japanisch-chinesischem Mönchs-Arbeitsanzug, beige, simpel. Eine Novizin mit Glatze.

10-15 min zu spät.

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