Montag, 21. Juni 2010
Freitag, März, München - Köln
mobility100blogger, 23:28h
Vielleicht sollte ich doch wieder den Blog führen.
Jedenfalls notiere ich dies aus gegebenem Anlass.
Gegenüber am Tisch sitzt ein junger Mann, sehr gepflegt, mit iPod Kopfhörern, und iPhone, wie ich später merke. Grauer Pullover mit V-Ausschnitt, Hemdkragen hellblau-grau. Die Haare sehr ordentlich gelegt, die Brille schmal rechteckig schwarz. Blaue Augen. Sehr gut rasiert. Sehe helle Haut, fast milchig. Also alles in allem wie eine Zeichentrickfigur aus Pixar-Filmen. Die blauen Augen und der Gesichtsausdruck kalt und abweisend. Ich muss schmunzeln. Ach herrlich, diese Leute die man in den Zügen zu sehen kriegt. Er liest ein Buch "GNAT", oder nein "GMAT". "True critical reasoning challenge". Ach, er ist so angepasst, nichts Freches, noch nicht mal Mainstream-modisch. Er möchte so erfolgreich sein, Ackermann ist sein Vorbild. Er schaut zum Fenster hinaus statt zu lesen. (So wie ich, zwei Zeilen gelesen, dann abgelenkt. Mein japanisches Buch hat er kurz zur Kenntnis genommen.) Denkt er über den schwer verdaulichen Inhalt des Textes nach?
Vielleicht ist er traurig, vielleicht hat er Angst?
Er schaut weiter aus dem Fenster, ich lese.
Er schließt das Buch "GMAT. Die NO. 1 Methode bei Aufnahme Prüfungen in Business Schulen bessere Noten zu bekommen." Er tut mir grad richtig leid, mit seinem Ehrgeiz. Da bekommt er einen Anruf.
So selbstgefällig. Grinst. Von einem Trikot redet er. Schwäbelt. Von Steffis C Klasse, wo ständig ein Lämpchen leuchtet, die in der Werkstatt wissen auch nicht warum. Von Italienern, die sind halt nicht für den Winter gemacht. Er tut mir nicht mehr Leid. Augen zu in Nürnberg.
Jede Menge Zusteigende in Nürnberg. Inder stehen in
Weg, eine Traube vor der Tür. Ein Mann macht sie drauf aufmerksam. Ein Junge mit Krücken, bleibt stehen. Gebe ihm einen Wink, ein freier Platz. Neben dem Mann mit Mac, der sagte er könne den Koffer nicht hochleben, wegen Schulterverletzung. Der in Wollsocken da sitzt. Er tippt was.
Diesen Text, notiert auf dem Ipod, trage ich erst viel später, drei Monate später ein.
Jedenfalls notiere ich dies aus gegebenem Anlass.
Gegenüber am Tisch sitzt ein junger Mann, sehr gepflegt, mit iPod Kopfhörern, und iPhone, wie ich später merke. Grauer Pullover mit V-Ausschnitt, Hemdkragen hellblau-grau. Die Haare sehr ordentlich gelegt, die Brille schmal rechteckig schwarz. Blaue Augen. Sehr gut rasiert. Sehe helle Haut, fast milchig. Also alles in allem wie eine Zeichentrickfigur aus Pixar-Filmen. Die blauen Augen und der Gesichtsausdruck kalt und abweisend. Ich muss schmunzeln. Ach herrlich, diese Leute die man in den Zügen zu sehen kriegt. Er liest ein Buch "GNAT", oder nein "GMAT". "True critical reasoning challenge". Ach, er ist so angepasst, nichts Freches, noch nicht mal Mainstream-modisch. Er möchte so erfolgreich sein, Ackermann ist sein Vorbild. Er schaut zum Fenster hinaus statt zu lesen. (So wie ich, zwei Zeilen gelesen, dann abgelenkt. Mein japanisches Buch hat er kurz zur Kenntnis genommen.) Denkt er über den schwer verdaulichen Inhalt des Textes nach?
Vielleicht ist er traurig, vielleicht hat er Angst?
Er schaut weiter aus dem Fenster, ich lese.
Er schließt das Buch "GMAT. Die NO. 1 Methode bei Aufnahme Prüfungen in Business Schulen bessere Noten zu bekommen." Er tut mir grad richtig leid, mit seinem Ehrgeiz. Da bekommt er einen Anruf.
So selbstgefällig. Grinst. Von einem Trikot redet er. Schwäbelt. Von Steffis C Klasse, wo ständig ein Lämpchen leuchtet, die in der Werkstatt wissen auch nicht warum. Von Italienern, die sind halt nicht für den Winter gemacht. Er tut mir nicht mehr Leid. Augen zu in Nürnberg.
Jede Menge Zusteigende in Nürnberg. Inder stehen in
Weg, eine Traube vor der Tür. Ein Mann macht sie drauf aufmerksam. Ein Junge mit Krücken, bleibt stehen. Gebe ihm einen Wink, ein freier Platz. Neben dem Mann mit Mac, der sagte er könne den Koffer nicht hochleben, wegen Schulterverletzung. Der in Wollsocken da sitzt. Er tippt was.
Diesen Text, notiert auf dem Ipod, trage ich erst viel später, drei Monate später ein.
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