Montag, 8. Dezember 2008
Notiz zum Blog
Ich schreibsle hier ja nur so vor mich hin, wie es mir grad passt. Seit neustem tippe ich auf der Fahrt in mein Handheld-Gerät, deswegen werden die Beschreibungen so lang. Warum ich den Blog angefangen habe: Wollte mal sehen, wie oft ich tatsächlich fahre mit der Karte, wie oft es Probleme gibt usw. Ich bin da ja eher großzügig, akzeptieren Verspätungen von bis zu 20 min als normal, usw. Muss nicht umsteigen, fahre nicht knapp, normalerweise nur 2 x die Woche lang.
Wäre unsere Bahn wie die japanische, schnell, super-pünktlich, super-effizient, fände ich es unbeschreiblich viel besser. Aber, dafür muss ein Staat in entsprechende Infrastruktur investieren. In unschöne Bahnstrecken, die abgesichert sind. Autobahnen sind auch unschön. Aber dieser Staat will ja wieder unsere Steuergelder in überholten Benzinschleudern und deren Produzenten stecken.

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43. Fahrt, Mo
Montag, 7:54
Seit langem kommt der ICE mal wieder direkt aus Münster, der Bahn.comfort Bereich ist voll. Der Herr mit dem mürrischen Gesicht ist auch wieder da. Die Zeiten der frisch eingestellten Zugteile waren paradiesisch im Vergleich zu heute. Auch die 1.Klasse ist voll - ich habe jetzt endlich meine Gutscheine, für die Bahn.Bonus Punkte, und könnte auch in die 1.

Setzte mich mal wieder in den Gang, ausgerechnet nach diesem Wochenende, das ich irgendwie angeschlagen verbracht habe. Fühle mich immer noch schlecht. Heute ein anderer Cafe und ein Smoothie für die Gesundheit. Außerdem hat mich der Presseladen geärgert, hat einen drängelnden Mann zuerst bedient. Kauf-Boykott eingeleitet. Das 12-Euro-Heft aus Belgien liegen gelassen. Ab sofort kucke ich da nur noch. Mies drauf eben, da ärgert mich sowas.

Schon vor FFM einen Platz am Tisch, Fenster. Gefolgt von einer Frau, die sicher nicht Bahn.comfort hat, so wie sie auf das Schild kuckt. An solchen Tagen hasse ich solche Leute die kein Anspruch haben, aber sitzen. Mies drauf eben heute.
Gegenüber mal ein Apple Computer, ein ziemlich neuer, von einer Frau.
Nebel und Raureif bis FFM Flughafen
Nebel Nebel Nebel
In Mannheim wird es sehr leer. Ist hier eine Messe oder warum steigen da auf einmal alle aus.?
3 unangenehme Mitfahrer, wohl aus dem Flugzeug gefallen, nach einer Reise ohne Waschmaschine (und mit Fahne?! ), die sich glucklicherweise doch verziehen.

Seit einiger Zeit sind die Fahrplan-Flyer aus den Zügen verschwunden, scheint mir. Ist jetzt das x-te mal dass ich keines sehe. Und das W-lan ist weg.

Im zweiten Zug ab Stuttgart sitze ich wieder bei Berufssoldaten, diesmal zwei, in Grau, jung. Vorsichtig falten sie ihre Mäntel. Die lernen ja Ordnung. Einer sieht aus wie ein verängstigtes Huhn. Nicht meine Vorstellung von einem gehobenen Soldaten. Angst vor den Vorgesetzten? Sieht aus, als ob er immer ein sehr braver Junge gewesen sei. Könnte einen asiatischen Elternteil haben, so wie sein Augen aussehen. Der Ändere weniger ängstlich, viel selbstbewusster.
Die junge Frau neben mir liest Kenneth Waltz. International Relations. Wechselt aber bald auf ein anderes Buch. Interessante Kombination - die Studentin der internationalen Beziehungen und de Berufssoldaten. Sie macht mal die Politik, zumindest mit, und die Soldaten führen sie ggf. aus.
Die Jungs fangen an DVD zu guckem, auf dem Laptop vom weniger braven, mit einem iPod- Kopfhörer. Herrlich, wie sie verbunden sind, jeder einen Knopf im Ohr, die weißen Kabel wie ein V über ihren grauen Jackets. Er hat eine grosse Auswahl von Filmen, in etwa wie mein Sohn. Der Brave zeigt sich vom ersten Film nicht angetan (geschockt, angewidert?) und sie gucken was anderes. Wenn ich sie nur fotografieren dürfte.
Einer, ein Junger, denkt seine Tasche wäre weg, rennt rum, frägt, frägt die Schaffnerin, die ruhig bleibt. Vielleicht beim Umsteigen vergessen? Nach kurzem findet er sie über seinem Sitz. Hat aber auch mehr als ein Gepäckstück. Da ist das Umsteigen in Stuttgart ätzend. Er hat ein Nackenkissen dabei. Die Jungs haben immer noch nicht den richtigen Film gefunden.
Sonne jetzt.
Pünktlich in München-Pasing.
Nur vor der Einfahrt in den HBF stehen wir nochmal. Letztendlich, alles so gut wie pünktlich.

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42. Fahrt, Fr, Dezember
Fr 14:56
Müde und genervt von der Arbeitswoche und speziell von etwas, was schief gegangen ist. Ein Motzer in der Münchner U-Bahn.

Steige ein, irgendwo vorne, weil ich spät am HBF bin. Kein Kaffee. Keine Lust drauf.

Alle Reservierungsanzeigen auf "ggf.reserviert". Gehe weiter und weiter, obwohl viel frei ist. Dann eine Durchsage: Ersatzzug, der andere, Standardzug, steht außerhalb der Halle. Der Ersatzzug soll bis Frankfurt HBF hinterher fahren. Dann müsste man umsteigen. Renne also vor, in den Standardzug. Der ist viel voller, im Bahn.comfort ist alles voll. Aber ein reservierter Platz bis Nürnberg frei.
Ein junger Mann neben mir, der ein Buch über Männergemeinschaft im Klöstern liest. Was von Mütter-Energie und Väter-Energie, was immer das ist.
Kein Laptop dabei aus Gewichtsgrunden und weil ich diesmal nur kurz in Köln bin.

Großes Platzgewechsel vor Nürnberg. Drei setzen sich um in den Bahn.comfort gehen. Ich sitze am Tisch/Gang. Einen Mitfahrer kenne ich schon, einen junger Sportlertyp, der hatte mal ein Kissen dabei, habe ich aber anscheinend nicht notiert.
In Würzburg kommen noch mehr Leute, auch viele Schülerinnen. Manche stehen im Gang. Die Klimaanlage spielt verrückt, erst ein kalter Wind, dann wird es zu warm. Stimmung im vollen Wagen ist aber gut. Erstaunlicherweise ist der Zug nach FFM eher leer und wieder zu kalt.
In Deutz ein paar Min Verspätung.

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Dienstag, 2. Dezember 2008
41. Fahrt, Mo, Dez
Mo 7.54
Zu früh am hbf wie immer. In die Presse International, wo ich wieder ein interessantes Magazin finde: apartamento, englisch, kleines Format, mit normalen Wohnungen* drin. Untertitel: an everyday life interiors Magazine, issue 2

Kaffee und einen Stempel in die Punktekarte (schaff ich den Frei-Kaffee noch vor Weihnachten?)

Am Bahnsteig klappt alles. Die Wagen werden eingestellt, bleiben aber noch zu. Einen Mann sehe ich jetzt zum dritten Mal. Älter, grauer Mantel, Baseballmütze, von der dezenten Art, immer gleicher unfreundlicher Gesichtsausdruck. Er stellt sich vor die Bahn.Comfort Tür. Ich nicht, denn sie werden sich ja wieder bewegen. Jetzt kommt wieder der clevere in Hellgrau, Daunenjacke, Schieberkäppi, der sich ordentlich an den Bahnsteig stellt, da wo die Tür aufgehen wird, nach seiner Schätzung. Er stellt sich so akkurat hin wie Japaner an den Shinkansen (aber die haben ja Hilfslinien auf dem Boden, die von den Zügen auch eingehalten werden.) Und dann fahren die Waggons ein Stückchen vor, wir tappen hinterher. Der hellgraue hatte sich verschätzt, zu wenig, ist dann aber doch erster, ich vielleicht vierter. Der Unfreundliche ist abgedrängt, eilt aber durch die Tür zur 1. Klasse und überholt uns innen. Nun ja, so wenige Plätze gibt es in einem leeren Waggon dann doch nicht.

Tisch/Gang, wie fast immer. Irgendein Chaos mit der Wagenfolge mal wieder, und ein älteres Paar, das selten fährt und meckert. Haben aber Plätze im Bahn.Comfort, also was soll's. Verspätung in Siegburg 8 min. Der Zug fährt wieder nur bis Stuttgart, hatte ich vergessen.
Das Land zwischen Köln und FFM schön, mit leichtem Schnee.
In FFM Flughafen 6 min Verspätung.
Mannheim: immer noch Verspätung

Und mal wieder so ein übermäßig Fülliger, nach Rauch miefender Mann, der zu laut telefoniert und schlechte, eklige Zähne hat. Auch er redet natürlich wieder darüber, wie schlecht die Bahn ist.

Sie ist ja auch nicht gut - aber sich immer wieder drüber aufzuregen ist ja auch langweilig.

Umstieg in Stuttgart ohne Probleme. Nur die lamentierenden Leute nerven. Da ist wieder ein ältere Dame, jugendlich angezogen und sehr schlank, die mit bayr. Akzent schimpft.

Platz neben einem Berufssoldat, an einem Behindertenplatz mit kurzem Tisch und sehr viel Beinfreiheit. Wenn der Zug plötzlich scharf bremsen müsste, würde ich durch die Glastür ins Behindertenclo fliegen. Ein Freund ist mal über die Geislinger Steige gefahren, und es wurde plötzlich gebremst, dass die Koffer flogen. Angeblich.
Da hätte ich doch gern einen Sicherheitsgurt.

Allerdings, wir haben jetzt 25 min Verspätung

Viel Schnee nach Stuttgart. Eine schöne Fahrt, fast zu schön zum Lesen. Ab Ulm alleine, und hinter dem Tisch, auf dem ich meine Arbeitssachen ausbreite, als Einstimmung.

In München dann 20 min zu spät. Nach der heutigen Fahrt denke ich, dass schlimmste am Bahnfahren sind die meckernden Leute. Auf diese Größenordnung von Verspätung muss man sich halt einstellen. Nun ja, ich hab leicht reden, brauche keine Regionalbahnen und Anschlüsse zu erwischen.

*na ja, normal, im Sinn von nicht so gestylt, riesig und entleert wie die Wohnungen in den üblichen Interior-Design-, Wohn-Magazinen.

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Freitag, 28. November 2008
40. Fahrt, Do, November
Die Fahrt beginnt so: Ich sehe einen Platz im Bahn.comfort, Tisch/Gang gleich am Eingang, okkupiert von dem Material einer Lehrerin, die am Fensterplatz sitzt. Sie korrigiert. Ich frage, ob noch frei ist. Wortlos, wirklich wortlos, packt sie die roten Hefte ein. (Ach, die Bayern mit den aufwändigen Plastikumschlägen und den ewig langen Einkaufslisten zum Schuljahresanfang, Gedränge in den Geschäften.....) Deutsch scheint ihr Fach zu sein, nach dem Schulbuch in dem sie dann blättert.
Aber, sie kriegt das bayrische Maul (pardon) nicht auf, nicht mal für ein 'ja'. Was für fuckin (pardon) Manieren sind das denn, und von einer Lehrerin, die doch den Kindern auch beibringen soll, sich anständig zu verhalten. (Nun ja ich muß gestehen Menschen die in Bayern an (staatlichen) Schulen unterrichten, sind meine natürlichen Feinde, seitdem meine armen Kinder dort 4 Jahre in die Schule gehen mussten.) Also deswegen habe ich aber nicht ausgerechnet ihr den Zusatz-Platz genommen, ich habe nur keine Lust mehr zu suchen und laufe nicht lange durch den Wagen, wenn er nicht total leer ist.
Aber jetzt, da sie so sprachlos ist, freut es mich doch. Sprachlosigkeit scheint in München ja weitverbreitet zu sein: an den Rolltreppen steht "Rechts stehen, links gehen" und die Leute halten sich steif daran, auch wenn unten ein Riesenstau ist, keiner links geht, sondern die ganze Seite frei ist. Denn, man kann ja nicht sprechen, um jemanden, der links steht, zu bitten, doch mal weiterzugehen, oder zu nach rechts zu gehen. Gestern stand ich links, oh je, statt rechts, auf der leeren Rolltreppe und hörte irgendjemand, weiter unten murmeln, 'rechts muss ma stehen'. Oder so. Die sind ja so preußisch geworden, die Bayern. Die Lehrerin ist wohl aus Nürnberg, nach München versetzt, und pendelt(?)

Am Bahnhof ein interessantes Heft (Magazin) gefunden "Bust - for women to get something to get of their chest". Aus New York, mit einem Artikel über Michelle Obama und Sarah Silverman als Covergirl.

Leider keine lustigen Mitfahrer, voller Zug.

Keine Verspätung bis FFM Flughafen.

In Köln dann 5 min zu spät, "wegen verminderter Geschwindigkeit".

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