Dienstag, 9. Juni 2009
115. Fahrt, Juni
Mo 7.44
Köln-Deutz München
Seit wann bin ich nicht mehr montags mit disesem Zug gefahren?
Kaffee gekauft, am HBF und Stempel geholt.
Am Bahn.Comfort Bereich drängen sich die Fahrgäste, ich nehme lieber gleich eine andere Tür.
Platz im Kleinkindabteil. Die Sitze, klappbar, sind aber tierisch unbequem. Nach ein paar Minuten gehe ich wieder.
Früh morgens noch keine Lust auf die Art von anonymer Nähe, die man nebeneinander auf den Zugsitzen erfährt, setzte ich mich, weil ich Lust drauf habe, in den Gang, ans Fenster. Der Schaffner (der in Köln laut rumgeschimpft hat und einer Kollegin gegenüber seinem Ärger Luft gemacht hat - wohl Ärger über seinen Arbeitgeber) - macht mich darauf aufmerksam, dass es noch Plätze gibt. Freundlich.
Es ist zu dieser Jahreszeit schon taghell. Trotzdem schön, aber nicht so schön wie in der Morgenstimmung im Frühjahr.
Am Flughafen ein Platz im Waggon, der aber ab FFM reserviert ist. Laute Musik aus Kopfhörern, ein oder zwei Sitze weg.
In FFM setze ich mich nochmal um. Zwei Plätze für mich.

Hole ein Getränk, mit meinem Gutschein, den ich in der Post hatte, von Bahn.Comfort oder Bahn.Bonus. Die bedienenden Herren kennen die Gutscheine wohl noch nicht und suchen nach einer Nummer für die Kasse. Sehr genervt sind sie von meinem Gutschein.

Auf dem Rückweg tappe ich fast an meinem Platz vorbei, ich suche in auf der rechten Seite, dabei saß ich links. So was ist mir auch noch nie passiert.
Neue Kopfhörer und den Laptop raus.
Nach Nürnberg 8 min Verspätung, wegen einer Baustelle bei Nürnberg.

Kurz vor München die Ansage: „...für diesen Zug bitte beschleunigt umsteigen...“ Ist das eine offizielle Bahn-Formulierung für "bitte beeilen Sie sich" - oder "bitte rennen Sie" - oder "nicht trödeln".

Leichte Verspätung (mir fällt es gar nicht auf.)

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114. Fahrt, Juni
Fr 15.55
München - Köln
In der S-Bahn, die Leute mal wieder mit versteinerten, unfreundlichen Mienen. Man rutscht nicht zusammen, ich muss mich reindrängen und bitten, noch rein zu dürfen, obwohl man locker steht.

Der Zug gut voll - Bahn.Comfort Bereich ist voll, keine Lust, nach Berechtigungen zu fragen. Platz im Abteil, Gang. Die junge Frau am Computer (Fujitsu-Siemens) bearbeitet eine Powerpoint-Datei für Siemens, und schaut genervt, als ich neben ihr sitzen will. Oh mein Gott. Sitze sind für Menschen da. Ein biestiger Strebertyp. Aber ich will ja nicht so viel rummeckern.
Schönes Wetter draußen.
Als geborener Münchner, aufgewachsen in München-Süd, von wo man am Wochenende immer nach Süden aufs Land fährt, lerne ich die Schönheit der Landschaften nördlich Münchens langsam durch das Bahnfahren kennen.

Ipod vergessen, Kopfhörer vergessen. Lohnt es sich den Computer anzumachen, auf den Knien? Nein.

Ein Foto meiner Sitz-Nachbarin in der Arktis auf ihrem Laptop Desktop.

In Nürnberg, und dann in Aschaffenburg wird es leerer. Platz am Tisch im Abteil, Laptop raus.
In FFM bin ich kurz alleine. Dann eine alte Frau - gar nicht so alt, vielleicht, aber ein extrem müdes Gesicht. Ein ungewöhnlicher Fahrgast. Eine junge Frau, die Rauchgestank mit ins Abteil bringt - ihre Kleider riechen nach Rauch. Sie sieht ordentlich aus und stinkt trotzdem. Nach 5 min geht sie wieder.
Pünktlich am HBF.

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113. Fahrt, Juni
Mi 18.43
Köln-Deutz München
Mein großer Sohn, zu Besuch in Köln, ruft aus dem Fenster - ich habe die Bahncard liegen lassen. Grosse Kinder sind wirklich klasse. Der Rest der Familie begleitet mich heute zum Bahnhof.

Am Bahnsteig, schon wieder ein Bekannter. Der übel riechende zu umfangreiche Mann mit dem Monster-Laptop, den ich mal in einem Zug aus München sah. Er geht in die andere Richtung. Sonst würde ich gleich Richtung wechseln.

Der Zug in umgekehrter Wagenfolge.
Bleibe an der Tür, bis wir aus dem Bahnhof fahren. Sehr langsam. Neben den Gleisen wird etwas gebaut. Ob der Aachener darüber Bescheid wüsste?

Vor zwei mir zwei dümmlich redende Frauen, jung. Nun ja, ich will nicht immer so viel mosern. Sie behaupten, ihr Ticket wäre falsch ausgestellt.

Kopfhörer, Musik und langweilige, mechanische Arbeit, viele Zettel.

In Frankfurt zieht ein Schweißgeruch in meine Nähe. Nicht angenehm.

Vor Würzburg eine Verspätung von acht Minuten.

Durch die Kopfhörer dringt eine laute Stimme, kommt mir seltsam vor. Nehme die Kopfhörer ab. Ein Besoffener oder Verrückter. Daher der Gestank. Packe ein, Laptop zu. Möchte schnell gehen können, falls er anfängt, mich zu nerven. Kein Schaffner in Sicht. Wir sind kurz vor Würzburg, ich gehe. Richtung Bistro. Sage es den Schaffnern, es sind zwei junge. Ein Mann kurz nach mir, der das gleiche melden will. Und ein Polizist. Ich wähle einen anderen Platz, in einem anderen Waggon, sehe aber grad noch, dass in der Reihe davor ein anderer Penner sitzt. Ruhig, aber möglicherweise stinkend. Platzmangel ist nicht.

10 min zu spät.

Ach, diese Fahrt ist ein Elend. Als ich im Gang stehend mit meinen Kindern telefoniere, kommt ein kleiner Mann, ziemlich jung, aus dem Klo und schaut mich an. Trägt eine Sonnenbrille, in der Nacht. Absurd und zwielichtig. Er denkt, ich will darein. Nein.
Später, ich lese inzwischen, setzt er sich auf die freien Plätze neben mir, hustet rum, muß das sein, zieht die Nase hoch. Wenigstens sitzt er auf dem Sitz am Fenster. Aber dann rutscht er rüber, und fragt mich was auf Deutsch, aber etwas gebrochen. Wieviele Stationen bis München. Und irgendwas von wegen Anschlusszug, er wüsste nicht könnte nicht blabla. Ich tu so als ob ich du Grad die Kopfhörer rausholen wollte, sage ihm, dass es einfach sei, grosse Schilder sind überall, ist ja auch einfach und übersichtlich in München, und an die Musik. Nach kurzem geht er.
In Ingolstadt steigt glücklicherweise einer ein, ein umfangreicher Afroamerikaner (?), der sich dort hinsetzt. Wie angenehm. Der kleine fiese Möb kann dort nicht mehr hin. Der neue Fahrgast wundert sich wahrscheinlich, warum ich ihn anlächle.
Ein ältliches Päarchen schleppt Koffer zur Tür, kurz nach Ingolstadt. Sie müssen wohl auch noch einen Anschluß-Nachtzug erwischen..
Zu guter Letzt auch noch eine europäische Frau in japanisch-chinesischem Mönchs-Arbeitsanzug, beige, simpel. Eine Novizin mit Glatze.

10-15 min zu spät.

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