Sonntag, 28. Juni 2009
119. und 120. Fahrt, Juni
Mo, 11.48 oder so.
Wollte mit einer RE nach Düsseldorf, mit Fahrrad, die ich aber knapp verpasse. Als nächstes kommt ein IC, da sind die Räder aber reservierungspflichtig. Der IC wird am selben Gleis halten, ich bleibe erstmal und warte ab. Ein Schaffner, der wohl in Köln den IC an die Ostsee übernimmt, erscheint. Ich frage ihn. Er meint, ich solle mal warten, und schauen wie die Lage bei den Rädern ist. Gehe also ganz nach vorne. Als der Zug einfährt, ist noch ein Schaffner da, mit Regenbogenfähnchen an der Tasche. Bei den Rädern ist noch genug Platz und ich darf ohne Reservierung mitfahren. Sitze auch dort, bei den Rädern. Der Schaffner mit dem Regenbogenfähnchen erzählt mir, was die Leute ihn so alle fragen, bevor er noch im Zug ist. Wegen meiner Karte bin ich als Vielfahrer wohl sowas wie ein Kumpel.

Später, zurück nach Köln mit einer RE. Nichts besonderes.

Diese Fahrten hatte ich vergessen einzutragen, daher stehen sie nach der 121. Fahrt.

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Freitag, 26. Juni 2009
121. Fahrt, Juni
Mi 18.43
Wunderschöner Tag in Köln. Mild und warm der Wind. Der Blick vom Balkon "op den Dom" herrlich. Zu schade, um den Abend im Zug zu verbringen. Nix zu machen. Bin ja sowieso schon einen halben Tag länger in Köln als geplant. Trotzdem, in München soll das Wetter sehr unangenehm sein. Die letzten Minuten am Bahnsteig in der Sonne.

Der Zug deutlich kürzer als sonst, und die Wagen halten viel weiter vorne als nach dem Plan. Muß hinterherlaufen (also zurück, mit einer schweren, rollenlosen Tasche), ganz schönes Gedränge an der Bahn.Comfort Tür. Sitzplatz am Boden? Oder in die erste? Nein, im Bahn.Comfort sind noch ein paar Plätze frei und die Leute vor mir gehen einfach weiter. Platz Tisch/Gang

Die iPod Karten-Spielsucht wird schlimmer, fange gleich am Bahnsteig an. Und gewinne die Patience.

Nichts besonderes heute. In FFM setze ich mich um, auf einen Zweier-Platz.

Baustelle zwischen Würzburg und Nürnberg. Kleine Verspätung.

Es ist zehn und stockdunkel. Komisch. In Köln ist es um diese Jahreszeit lange hell.

Mit geringer Verspätung in München. Schlechtes Wetter. Ein Taxifahrer, der nach dem Wetter in der Gegend fragt, wo ich grad herkomme, und mir dann erzählt, was ihm andere Fahrgäste erzählt haben.

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Sonntag, 21. Juni 2009
118. Fahrt, Juni
Fr 16.55
München - Köln
Früh am Zug, ist ja eine spezielle Zeit, ein spezieller Tag zum Reisen. Sitze im Bahn.Comfort, Gang.

Ein Mann kommt, sagt streng und kurz angebunden zu der Frau vor mir am Tisch: "Machen Sie den Platz frei!" Sie hatte ihr Zeug drauf.
Mehrmals wird nach dem Bahn.Comfort-Status gefragt.
Als wir losfahren, stehen Leute im Gang. Die nicht weiter können, weil dieser verstopft ist.

Diese Woche bin ich übrigens üppig mit der Bahncard100 in München hin- und hergefahren.

Einer der Schaffner ist sehr fleißig, weist sogar meinem Nachbarn daraufhin, wo er sein Gepäck hintun soll. Möglicherweise eine seiner ersten Fahrten als Schaffner?

Hinter mir sitzen zwei sehr gesprächige junge Frauen. Sie kannten sich vorher nicht, reden reden reden immer weiter über endlose alltägliche
Details. Eine schreibt eine Diplomarbeit im technologischen Bereich. Die andere studiert nicht, hat auch keine Ahnung von Unis etc, wie sie selber wiederholt zum Ausdruck bringt.. Nach Nürnberg reden sie immer noch. Über Instantkaffees, fertige Salatdressings.

An den Tisch vor mir setzt sich in Nürnberg ein Paar, mittelalt, das extrem turtelig ist. Vor allem sie strahlt ihn ständig total verliebt an.

Hinter mir geht es weiter mit Laktose-Verträglichkeit, fettarme Milch, Süßstoffe.

Der Wagen ist heute mal wieder extrem kalt. Nach Würzburg wird es noch kälter, aber dafür ist er nicht mehr sehr voll.

Hinten geht es weiter. Die eine sagt von sich selbst, sie wäre Labertasche. Vollkommen naiv bzw. ohne Zurückhaltung fragt sie und fragt sie und fragt sie. Die Studentin macht gut gelaunt mit. Jetzt sind es
Vor- und Nachteile verschiedener Fahrzeuge.
Dann Bahn-Ticketautomaten, Bahn-Schalter. Es stellt sich heraus, dass die gesprächige Ahnungslose Beraterin bei einer Bank ist. Sie findet es spät im Leben, wenn jemand mit 21 nochmal eine Ausbildung anfängt. Sie ist tatsächlich in mehreren Bereichen extrem ahnungslos, was ihr kein bischen peinlich ist.

Eine junge Frau setzt sich um, an den freien Tischplatz. Mit Laptop. Rote lange Fingernägel, die rosane Computer-Maus hält sie auf dem Oberschenkel. Spielt irgendein Computerspiel, bei dem man farbige Steine wegklickt.

Hinten reden sie immer noch. Kleider, Waschen, usw.

Die Turtler turteln. Die Ahnungslose weiß, dass sie keine Ahnung hat. Jetzt sind Hochzeiten dran.

In Würzburg steigt die Vielrednerin aus. Die Studentin sagt, "war nett". Ich habe die Ahnungslose kein einziges Mal gesehen, weiß nicht, wie sie aussieht. Was mich bei den Beiden erstaunt, ist wie vollkommen offen und freundlich sie unterschiedlicher
Meinung sein können, wie offen sie alles Mögliche fragen. Die Studentin sagte zum Thema Bahntickets am Automaten, "du weißt zu wenig". Ich würde mir nicht trauen, so was zu sagen, fände es unhöflich.
Erkennt die Ultragesprachige bei der Wahl des Platzes, wer sich auf ein Dauergespräch mit Ihr einlässt? Der Studentin passiert es wohl öfters, dass sich Leute im Zug mit ihr unterhalten und ihr auch "ganz Persönliches" erzählen. So sagt sie jedenfalls.

Das Stein-Klick Spiel geht endlos weiter. Die Turtler turteln sich endlos an. Ich spiele zu viel und zu sinnlos das Kartenspiel auf dem iPod.

Die Turtler sind rührend, wie Teenager. Teilweise umklammern sie sich regelrecht, mit einer Verzauberung in den Augen, als wäre diese banale
Fahrt mit dem ICE ein Wunder, ihr Zusammensein ein Wunder, vom Krebs geheilt, aus dem Gefängnis entlassen, einfach nur endlich zusammen - wer weiß, welche Geschichte dahinter steht. Die Frau ist nicht gerade attraktiv, aber auch nicht häßlich.

Im schönen Tälchen vor Aschaffenburg bleiben wir stehen. Durchsage: "außerplanmäßiger Halt, der Grund ist mir unbekannt." Der Schaffner-Neuling,
der gerade an mir vorbeiläuft, bleibt stehen, hört zu, geht dann gespannt und schnell weiter Richtung Bistro. Aber kurz darauf geht es schon weiter. Hier
in dem schönen Tal wäre ich jederzeit ausgestiegen.

Die pummelige Computerspielerin trägt eine Sportjacke mit der Aufschrift SKG Gräfenhausen oder so.

Durchsage: "ein vorausfahrender Nahverkehrszug."

Vor Aschaffenburg stehen die Glücklichen auf. Möglicherweise ist er etwas älter. Und sie wirkt nur wegen ihrer Unförmigkeit etwas älter als sie ist.

Durchsage: ""egen eines Notarzteinsatzes an unserem Zug halten wir außerplanmässig in Hanau." Sie sagen tatsächlich "an unserem Zug". Wir halten in der Abendsonne, von unserem Ende des Zuges sieht man keine Sanitäter, einige Fahrgäste stehen draußen und rauchen.

Mein Nachbar liest "Die Ideenmaschine" oder so. In FFM setze ich mich um. Der Zug ist ziemlich leer, ist ja auch spät dran. Schönes Abendlicht nach Frankfurt Flughafen.

In Köln schönes Wetter und noch ganz hell.15 min zu spät, wegen Notarzteinsatz.

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